Hände
Eine Hand lag auf dem Tisch, die andere
auf der Sessellehne. Kommissar Bergmann störte nur eines: Der
Mann, der eigentlich im Sessel sitzen sollte, fehlte. Nur seine Hände
waren noch da.
Das war nun schon der dritte Fall in diesem Monat. Allerdings
fehlte hier etwas entscheidendes. Bei den anderen beiden Fällen
lagen jeweils vier Hände auf dem Tisch. Hier nur zwei. Er
schaute auf die Uhr. In zwanzig Minuten müssten die Männer der
Spurensicherung hier sein.
Wie
ich sehe, ist es Ihnen schon aufgefallen
Diese
Stimme kam wie aus dem Nichts. Tief, dunkel und bedrohlich.
Bergmann drehte sich um. Vor ihm stand ein junger Mann,
vielleicht Mitte 20. Er hätte vom Alter sein Sohn sein können.
Der
Kommissar sprach den Fremden mit scharfer Stimme an.
Wer
sind Sie? Was suchen Sie hier?
Wer
ich bin spielt keine Rolle, woher ich komme nur bedingt, was ich
tue schon eher. Ich bin gekommen um mein Werk zu beenden.
Der
Kommissar zog seine Waffe.
Ich
komme aus der Hölle. Denken sie wirklich, ihre Waffe könnte mir
etwas anhaben? Aber wenn es Sie beruhigt, werde ich meine Hände
hochnehmen.
Bergmann
kniff die Augen zusammen. Er wurde langsam wütend.
Was
soll dieses Gerede?
Glauben
Sie mir deswegen nicht, weil ich weder Hörner noch einen
Pferdefuss habe?
Jetzt
reicht es!
Er
holte die Handschellen heraus um sie diesem jungen Mann anzulegen.
Wissen
Sie, Menschen wollen alles anfassen, es festhalten, nicht wieder
hergeben. Sie berühren dich, zerren an dir. Mein Spielzeug hat
keine Hände. Sie können mich nicht berühren!
Bergmann
sprang auf den jungen Mann zu. Plötzlich schien es zwischen den
hochgestreckten Armen des Mannes zu glühen. Noch bevor der
Kommissar reagieren konnte, blendete ihn ein grelles Licht.
Die
Männer der Spurensicherung packten ihre Sachen aus.
Wo
ist Bergmann?
Keine
Ahnung. Am Besten, wir fangen mit diesen vier Händen schon mal
an...