Gefangen
Da war es wieder. Wie er es haßte. Es,
dieses leichte Vibrieren unter seinen Füßen. Jedesmal, wenn
diese Vibrationen verstummten, dauerte es wieder nur Sekunden,
bis etwas Metallisches in ihn eindrang. Manchmal auch sehr
schnell hintereinander.
Dann wurde ihm wieder einmal bewußt, daß
er wohl ewig gefangen war.
Wieder einmal versuchte er, was er für
seine Beine hielt, in Bewegung zu setzen. Doch sie rührten sich
nicht. Wie gerne würde er fortlaufen. Irgendwohin, wo es ruhig,
friedvoll und schön war. Wo er nicht mehr mit diesen metallenen
Dingern malträtiert wurde. Wo er ganz er selbst sein konnte.
Seine Augen. Jeder Versuch, etwas zu sehen,
endete mit der Erkenntnis, wieder einmal nur seltsame, kleine
bunte Bilder wahrzunehmen, die sie mochten. Sie, die ihm wieder
einmal dieses Metall in seinen Körper steckten.
Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen.
Die Vibrationen waren verstummt. Schon spürte er das Metall, wie
es eindrang, langsam, dann immer schneller werdend, in seinem Körper
nach unten rutschte. Dann durchdrang ihn der Schmerz eines
Schlages. Er versuchte sich zurückzuhalten. Doch so sehr er sich
auch bemühte, es hatte keinen Erfolg. Er mußte etwas aus seinem
Inneren preisgeben. Es wurde ihm sofort weggenommen.
Das Vibrieren unter seinen Füßen entfernte
sich wieder. Die Ruhe kehrte zurück. Eine trügerische Ruhe.
Denn jederzeit konnten sie zurückkommen. Er träumte wieder von
einem Ort, wo es friedvoll war.
Irgendwann werde ich auch dort sein!
Dieser Gedanke war es, der ihn all diese
Qualen erdulden ließ.
Wer sagt, daß ein Zigarettenautomat keine
Seele hat?